Inspiration:
Eine Fahrt durch das „Schmelztal“…
„Im Schwingerclub“
Ich bin sie leid, und sie auch mich,
die Heirat, ich bereu‘ es.
Von wegen, Liebe ist vom Tisch,
Herrgott, ich brauch was Neues!
Ich will ’ne Straffe, ohne Bauch,
so eine ohne Falte.
Ich tausch‘ sie ein, und sie mich auch,
ach nehmt sie, meine Alte!
Ich hab‘ gehört vom Schwingerclub,
da tanzen wohl die Puppen.
So langsam wächst in mir der Druck,
wir fahr’n jetzt in den Schuppen.
‚Nen frischen Schlipper zieh ich an,
viel mehr musst du nicht tragen,
nur Socken noch, den Mantel an,
so sitzen wir im Wagen.
Wir parken vor dem Laden nah,
kein Auto sonst gekommen.
Na klar, die and’ren sind schon da,
die sind mi’m Bus gekommen!
Wir klingeln an der Eingangstür,
uns öffnet der Betreiber.
Ich zahl‘ zum Eintritt ’ne Gebühr,
gleich seh ich nackte Leiber!
Doch einzig nackig sind nur wir,
ich könnt‘ die Haar‘ mir raufen!
Wir sind allein, ich denke mir:
DAS IST JETZT DUMM GELAUFEN!
Im Spiegel seh ich uns da hocken,
’ne Cola kostet hier zehn Mark.
In Feinripp und in Tennissocken,
am liebsten läg‘ ich jetzt im Sarg.
Doch plötzlich kommt Bewegung rein,
am Eingang surrt die Schelle.
Das müssen neue Gäste sein,
werd‘ rösig auf der Stelle!
Sie kommen rein, mich packt das Grau’n
der Boden wird zum Krater.
In tiefsten Abgrund muss ich schau’n
da vorn steht Schwiegervater!
Und nicht allein, sind immer zwei,
das geht nur in Begleitung.
Das Schwiegermonster ist dabei,
sie übernimmt die Leitung.
Sie war schon immer scharf auf mich,
ruft: „Zier‘ dich nicht, mein Kind!
Stell dich nicht an, ich nehm‘ jetzt dich,
WENN WIR DOCH SCHONMAL HIER SIND!“
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